Mobbing und die Schuld der Eltern!
KommentierenKommentare (0) lesen #212 2019-02-05
Am 29.01.2019 starb in Berlin ein 11-jähriges Mädchen. Es wählte wohl den Freitod. Hintergrund soll massives Mobbing (nur an der Schule?) gewesen sein. Seitdem wird eine Hexenjagd gegen die Lehrer an dieser Schule veranstaltet. Es stimmt, die Hausotter Grundschule in Reinickendorf ist schon seit längerem in der Kritik. Nun wer diese Gegend kennt, weiß dass es sich nicht um einen der Top Bezirke von Berlin handelt und es dort durchaus soziale Brennpunkte gibt.
Schon kriechen sie aus ihren Löchern, die treusorgenden Eltern und attackieren die Schule. Sie hätten schon seit Jahren darauf hingewiesen, sie hätten das Problem gezielt angesprochen, sie hätten Änderungen vorgeschlagen, sie hätten, sie hätten, sie hätten….
Ich sage: Sie sollten sich um ihre Kinder kümmern! Aber es ist ja so schön einfach, mal schnell ein Kind in die Welt zu setzen und dann die Verantwortung und die Erziehung in die Hände anderer zu legen. Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr! Es genügt halt nun mal nicht, das Kind mit dem schicken SUV vor die Türe zu fahren und mit Fastfood zu versorgen. Ein bisschen Liebe und Nähe gehört schon auch dazu.
Es sind genau diese Eltern, welche jetzt ein großes Geschrei veranstalten, die genau wissen wie sehr sie bei ihren Kindern versagen. Und es sind genau die Eltern, die - wenn tatsächlich mal ein Lehrer einen Schüler wegen Mobbing zur Rede stellt - sofort die Rechtsanwaltskeule hervorholen und mit Dienstaufsichtsbeschwerden drohen.
Wer in den Nachrichten den „Anti-Mobbing“ Trainer S. erlebte, wie der mit Schaum vor dem Mund, einer Aggressivität und populistischen Rhetorik auftrat, dem muss himmelangst geworden sein, so einen Menschen auf Kinder los zu lassen.
Mobbing (den Begriff gab es zu meiner Schulzeit in Deutschland noch gar nicht) war seit jeher an der Schule ein Thema. Wer mein Buch „Erinnerungen“ liest, kann sich lebhaft vorstellen, dass ich selbst so ein Terrorist gewesen bin und darauf bin ich heute ganz sicher nicht stolz. Doch wir hatten Eltern, denen wir vertrauten und die von sich aus unseren Gemütszustand erkannten und merkten, dass etwas nicht stimmte.
Auch Geschwister und Freunde gab es zu jener Zeit mit denen man über das Problem sprechen konnte. Heute hört man von den Eltern bestenfalls ein „nicht jetzt“, „bin gestresst“, „keine Zeit“… Werte Eltern besinnt euch auf eure Verantwortung und dazu reicht es nicht die neueste VR Maschine hinzustellen oder schicke Designer Klamotten zu kaufen. Ein bisschen Wärme und Nähe würde euren Kindern sicher guttun.
Um es klar zu sagen: Ein Kind das freiwillig aus dem Leben scheidet, zeugt von erheblichem Versagen vieler, macht mich fassungslos und stimmt mich sehr traurig. Doch jetzt mit dem Finger nur auf die Lehrer zu zeigen, das ist einfach nur schäbig und ungerecht.
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