#389 13.06.2021 Monogamie und die drei Hirne.
Nun meine individuelle Entscheidung war schon immer zugunsten von Monogamie und gegen Polyamorie. Vielleicht weil mein Besitzanspruch zu hoch ist oder der Stressfaktor bei mehrgleisig viele andere schöne Dinge nahezu unmöglich macht. Vielleicht die Angst vor schrägen Krankheiten in der Körpermitte. Als bekennender Gummigegner (junge Leser für euch gilt das nicht!!) ist das gar nicht so weit hergeholt. Allerdings bin ich der Meinung, dass die meisten von uns -wenn sie sich für Monogamie entschieden haben- in einer seriellen Monogamie leben. Das werde ich später in einem Essay „Ist eine dauerhafte Beziehung die Ausnahme“ aus meiner Sicht darstellen.
Warum ich das zum Thema mache? Weil ich etwas Interessantes gelesen habe und auch wenn es so aussieht, es soll NICHT der Freifahrtschein für „fuck around“ sein. Doch Schuld am Bettentourismus ist das GEHIRN! Dort wird die Liebe -grob gesagt- in drei Teile eingeteilt: Stammhirn (Erregung und körperliche Funktionen), limbisches System (Gefühle) und Großhirn (Sprache, Vernunft, Planung). Das wussten sogar schon die alten Griechen (Eros, Philia, Agape) mit den drei Arten der Liebe.
Gewohnt nüchtern spricht man in der Wissenschaft von der a) instinktiv-körperlichen, b) emotional-fühlenden und c) mental-denkenden Liebe. Vereinfacht: Bauch-Herz-Kopf. In der modernen Hirnforschung ist man längst so weit, erkannt zu haben, dass die Vernunft herzlich wenig zu sagen hat und wir (nicht nur Männer!) sehr viel stärker von unten nach oben regiert werden. Keine Rede mehr von freiem Willen! Dennoch verwenden manche Terrorfeministinnen für uns arme Männer den ziemlich vulgären Ausdruck „schwanzgesteuert“. Wir Männer sind da zurückhaltender und akzeptieren die Ergebnisse der Wissenschaft.
Fazit: Nahezu jeder meiner (zurzeit wenigen) Leser weiß von meiner doch eher geringen Gehirnkapazität und sieht dafür als Ausgleich den sehr umfangreichen Bauch. Das Herz ist immer mit im Spiel. Schließlich habe ich noch nie zu einer lady gesagt: „Du bist mir zwar total unsympathisch, aber wollen wir trotzdem schnackseln?“ Zugegeben manchmal beschränkte sich die Zuneigung auf wenige Stunden und hielt nicht einmal mehr bis zum Frühstück (häufiger der Fall, bevor ich eine Spülmaschine hatte), aber zumindest war das „Gefühl“ in Ansätzen vorhanden. Dass diese Triebhaftigkeit des Bauches bei mir auch im hohen Alter vorhanden ist, das bereitet mir außerordentliche Freude. Selbst wenn inzwischen der Teil des Gehirns nachlässt, in welchem Erinnerungen wie z.B. Namen abgelegt werden. Das ist unerheblich für mich. Bei mir heißen eh alle „Schatzi“.
So demnächst kommt tatsächlich etwas zu Erinnerungen und wie wir uns dabei selbst täuschen, bzw. falsch erinnern.

Es scheint ich habe zu viel freie Zeit in diesen Tagen. Ständig mache ich mir Gedanken, wie ich meinen Blog gestalten könnte und warum ich überhaupt einen schreibe. Während die anderen Rubriken wie Erinnerungen, Gewicht… klar definiert sind, ist der „Hauptblog“, das „Tagebuch“ etwas missverständlich. Denn das was ich als klassisches Tagebuch verstehe, ist in aller Regel nichts für die Öffentlichkeit und wurde (ich führte nie eines) meistens streng unter Verschluss gehalten. Es enthielt die intimsten Gedanken und oft wurden auch die beste Freund(in) beschimpft oder gelobt. Das sollte natürlich geheim bleiben.
Bei mir hingegen wird äußerst selten jemand oder etwas zielgerichtet an den Pranger gestellt und wenn dann IMMER völlig zurecht ;-) und nicht mit Namen dargestellt. Es sind halt einfach Sachen, die mich im Laufe des Tages oder auch innerhalb von Wochen bewegten oder ich lustig, interessant, spannend…. fand.
Natürlich gab es diesbezüglich auch einen Gedankenaustausch mit einer fraaaanzöööösiiiiischen casse-pieds (Nervensäge), die ganz klar der Meinung war, dass es sich bei Blogschreiber um Selbstdarsteller mit unterwickelten Selbstwertgefühl handelt, die nur nach Anerkennung und Wertschätzung trachten. Typisch fraaaanzöööösiiiisch brachial. Allerdings entstand die Diskussion, weil ich es einfach nicht fassen kann, wie sich manche Menschen auf Instagram darstellen und welche Menschen dann auch noch likes vergeben. Wenn sich ein 50jähriger Mann, der seinen Muskelzuwachs zum ganz überwiegenden Teil Anabolika verdankt und dann mit grauen Bartstoppeln und Drogen- und Alkohol geschädigtem Gesicht in jugendlichen Posen darstellt und auch noch likes dafür erhält, dann wollte ich das hinterfragen.
Fazit: Der Typ und seine „Homies“ sind mir egal, selbstdarstellen tue ich mich nur bedingt und meistens, wenn mir eher etwas Peinliches (s.u.) passiert ist und nach Anerkennung und Wertschätzung trachte ich ganz sicher nicht. Sonst hätte ich -meine treuen Leser erinnern sich noch daran- nicht die „like-Schiene“ und Kommentarfunktion (überwiegend positiv) entfernt. Jetzt überlegte ich kurzzeitig die „likes“ wieder einzuführen. Ganz schnell verworfen! Es ist mir shiiiit egal ob mein Geschreibsl jemanden gefällt oder nicht. Wem es nicht gefällt, der soll es einfach nicht lesen. Schließlich verbreite ich es ja nicht in „social media“ Kanälen.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich so etwas wie ein Miniatur Sigi „der Schwager“ Sommer bin. Der hat auch so einen Schmarrn geschrieben und war durchaus beliebt und wurde gern gelesen.
Obwohl ich weiß, dass viele von so einen langen Text jetzt schon überfordert sind, schreibe ich trotzdem noch zwei G’schichterln.

Zuerst nur ganz kurz und als Empfehlung gedacht: Die Grillsaison auf dem Balkon habe ich eröffnet und dabei Fleisch vom Schwäbisch-Hällischen-Landschwein verwendet. Absolut Spitzenklasse. Da beim Grillen wegen der großen Hitze würzen ohnehin nicht viel Sinn ergibt, konnte ich mich von einem erstklassigen Eigengeschmack überzeugen. Wenn selbst der ewig nörgelnde fraaanzööösiiische Gourmand voll des Lobes war, dann kann man es getrost weiterempfehlen.

Yooo, seit vergangenen Montag habe ich etwas Schmerzen in Schulter und Hinterkopf. Beim Abstieg von meinem Rad bin ich an der Klappkiste auf dem Gepäckträger hängen geblieben und habe mich mitsamt dem Fahrrad zu einem gemeinsamen Nickerchen auf den Boden gelegt. Wäre nicht so schlimm gewesen, wenn ich nicht mit voller Wucht gegen einen eisernen Begrenzungspfosten geknallt wäre. Linke Schulter und Hinterkopf testeten die Stabilität des Pfosten und kapitulierten schlagartig. Es musste doch etwas geräuschvoll gewesen sein, denn -neben zwei auf dem Lidl-Parkplatz befindlichen Männern- kam ein Mann von der gegenüberliegenden Straßenseite herüber und wollte wissen ob alles in Ordnung sei. Als ich das bejahte, meinte er nur noch, nach diesem Knall hatte er Schlimmeres vermutet.
Und die Moral von der Geschicht: Trau den Lidl Angeboten nicht! Aber gegen einen bayrischen Holzkopf kommt eben auch ein Eisenpfosten nicht an. Pfüat eich…